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Neuschnee im August

29. August 2021

Bergtour Dossenhütte, 28. / 29. August 2021

Um viertel nach Acht war Besammlung bei der Post oder auf dem Dorfplatz Messen für unsere diesjährige Bergtour in die Dossenhütte. Mit dem Poschi über Jegenstorf und RBS Zügli nach Bern, wo wir den Zug besteigen, welcher uns im reservierten Abteil nach Interlaken und nach dem Umsteigen nach Meiringen bringt. In Meiringen war wieder eine grössere Pause und eine Kaf­feepause im Restaurant angesagt. Dort ist unser letzter Teilnehmer Roli noch zu uns gestossen, welcher mit Karin und Jasmin bereits am Vorabend mit dem Wohnmobil angereist war.

Mit dem Poschi sind wir dann noch die letzte Etappe dieses Tages mit dem ÖV bis zur Rosenlaui Schlucht gereist. Der Poschichauffeur hat uns einiges bei der Anfahrt erzählt und über die Umgebung mitgeteilt. Bei der Gletscherschlucht auf 1360 m. ü. M. angekommen, machen sich alle marschbereit und wir starten durch die eindrückliche Rosenlauischlucht mit unserer Bergtour 2021. Nach einer guten halben Stunde sind alle Fotos der Schlucht geschossen und nach dem obligaten Gruppenfoto von Ritsch marschieren wir los. Einige haben be­reits die Wanderstöcke hervor genommen und nehmen damit den Weg unter die Füsse.

Bald schon bilden sich die verschiedenen Marschgruppen, welche sich am Tempo der Teilnehmer orientieren. Durch Wald und steinige Bergwanderwege geht es bergauf. Nach etwa zwei Stunden machen wir ein letztes Mal gemeinsam Rast und nehmen eine kleine Verpflegung aus dem Rucksack zu uns. Das Wetter meint es bis jetzt gut mit uns. Es ist zwar nicht grad beau, aber immerhin scheint zwischendurch doch die Sonne.

Nun geht es durch ehe­maliges Gletschergebiet und die zurückgebliebe­nen Geröllhalden weiter Richtung Dossenhütte. Das Gebiet wird steiler und entsprechend an­strengender wird das Marschieren. Schon bald einmal wird das Gelände teilweise sehr steil und wir sind mehr am Kra­xeln, denn am Wandern. Die Routenmarkierung Blau-Weiss macht sei­nem Namen alle Ehre. Zum Teil mit Leitern und mit Seilen gesicherte Wege marschieren wir stetig bergauf.

Die schnellere Gruppe ist schon fast in der Hütte angelangt, als die zweite Gruppe den letzten Auf­stieg über die Krete in Angriff nimmt. Auf dieser geht es doch ziemlich steil links und rechts hinunter und macht einem bewusst, dass auf solchen Routen, einige Wanderer ihre Mühe haben können. Bei diesem Aufstieg ist die Dossen­hütte bald zu sehen und doch geht es noch einige Zeit, bis alle die Hütte errei­chen.

Die Dossenhütte liegt weit ausgesetzt auf einer Felsnase auf 2’653 m. ü. M und ist für mein Verständnis sehr gut eingerichtet. Wir beziehen bald nach der An­kunft unsere Unterkunft in der Nebenhütte, welche ebenfalls sehr gut einge­richtet und soweit mit Decken und Kissen ausgerüstet ist. Nach der Anstren­gung geniessen wir die Bewirtung durch das Team der Dossenhütte und werden mit einem guten Mahl inklusive Dessert verwöhnt. Die Hütte konnte in den letzten Tagen nicht mehr angeflogen und versorgt werden, so dass der Hütten­wart zwar nicht mehr über das gesamte Getränkeangebot verfügt. Der vorhan­dene Bergwein mundet unserer Gruppe aber sehr. Bei Gesprächen und beim Jassen stellen wir nach einiger Zeit fest, dass es zu schneien begonnen hat und wir sind froh, konnten wir meist trocken heute den Aufstieg in Angriff nehmen. Allmählich begeben wir uns in unser Nachtlager und es kehrt Ruhe ein.

Am Morgen hat es doch etwa 10 cm Neuschnee gegeben und wir sind alle froh, müssen wir den Abstieg nicht auf der gestern getätigten Route in Angriff neh­men. Unser Route Richtung Innertkirchen ist doch weit weniger ausgesetzt. Aber vorerst stärken wir uns bei einem ausgiebigen Morgenessen. Danach gilt es sich für den Abmarsch bereitzumachen. Trotz Vorsichtsmassnahmen des Hüttenwarts ist die Wasserzuleitung durch die Nacht eingefroren und deshalb müssen die Zähne mit Schnee gespült werden.

Nun geht es im Gänsemarsch los und alle sind doch noch recht vorsichtig un­terwegs, ist der Abstieg doch steil und wegen des Schnees ziemlich rutschig. Aber wir haben wieder Glück und sind mit Schnee aber bei trockenem Wetter unterwegs. Bald schon haben wir die Schneefallgrenze unterschritten und wir wandern über Weiden und Heidefeldern mit Heidelbeeren, welche wir bei Zwi­schenhalten gerne geniessen.

Nach etwa zwei Stunden Marsch machen wir halt bei einer Alphütte und ge­nehmigen uns eine Zwischenverpflegung, bevor es weiter steil bergab geht. Ver­meintlich im «Talboden» angekommen, scheint der Weg bis Innertkirchen sich endlos lange hinzuziehen. Schlussendlich müssen wir uns noch ziemlich ranhal­ten, damit der durch Roni reservierte Bahnwagen für die Rückfahrt ab Innert­kirchen erreicht werden kann. Trotzdem reicht es am Bahnhof Innertkirchen, das durch Karin und Jasmin bereitgestellte Bier noch zu geniessen und die Rück­fahrt per Bahn um 14 Uhr anzutreten.

Auf der Rückreise mit der Bahn ist nach der anstrengenden, aber sehr schönen Tour der Männerriege für einige im Bahnwagen schlafen angesagt. In Bern ge­nehmigen wir uns bei einer Pause noch einen gemeinsamen Kaffee und wir ma­chen uns danach auf den letzten Teil unserer Route nach Messen, wo wir kurz nach 17 Uhr ankommen. Ein wunderbares Bergtourenwochenende geht zu Ende.

Im Namen aller Teilnehmer möch­te ich mich bei al­len beteilig­ten Or­­ganisato­ren für
die un­vergessliche und bestens or­ga­ni­sierte Tour dan­­ken. Für mich sind die MR-Berg­tou­ren so richtige Wohl­fühl­wochen­en­den, an welchen ich einfach «mitl­aufen» darf und mir keine Ge­danken zu Organisation und Ablauf machen muss. Einfach in der Gruppe hin­terherlaufen und geniessen! Touren, welche ich wohl ohne MR Messen nie in Angriff genommen hätte. «Dadrfür es riesigs Merci­viumau».

Marcel Frey

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